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Herzschwäche erkennen und behandeln

Herzinsuffizienz oder Herzschwäche kann jeden treffen. Je früher sie erkannt wird, desto besser lässt sich der Verlauf beeinflussen. Das Risiko, nach einer stationären Behandlung wegen Herzschwäche innerhalb eines Jahres zu versterben, liegt laut deutschem Herzinsuffizienz-Register bei bis zu 40 %. Dieses Risiko ist sogar höher als bei vielen Krebserkrankungen – umso wichtiger sind eine frühzeitige Diagnose, regelmäßige Kontrolluntersuchungen und eine individuell abgestimmte Therapie.

Bei einer Herzinsuffizienz ist die Pumpkraft des Herzens vermindert. Das bedeutet: Der Körper wird nicht mehr ausreichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Die Folgen spüren Patient:innen meist zunächst bei körperlicher Anstrengung – später auch in Ruhe.

Typische Warnzeichen – achten Sie auf diese Beschwerden

Typisches Symptom bei Herzinsuffizienz: Wassereinlagerungen in den Beinen
Typisches Symptom bei Herzinsuffizienz: Wassereinlagerungen in den Beinen

Die Herzschwäche entwickelt sich oft schleichend. Viele Betroffene berichten rückblickend, dass sie plötzlich weniger belastbar waren:

  • Kurzatmigkeit beim Treppensteigen oder Spazierengehen
  • schnelle Erschöpfung bei alltäglichen Tätigkeiten
  • geschwollene Knöchel oder Füße (Ödeme)
  • unerklärliche Gewichtszunahme
  • Herzklopfen oder nächtliches Wasserlassen

Solche Symptome werden oft als „normal“ im Alter abgetan – dabei sind sie ein klarer Hinweis auf eine mögliche Herzinsuffizienz.



Ursachen der Herzschwäche

Zu den häufigsten Auslösern zählen:

  • Koronare Herzkrankheit: Verengte Herzkranzgefäße führen zur Mangeldurchblutung des Herzmuskels.
  • Bluthochdruck: Dauerhaft hoher Druck belastet das Herz, es wird dicker und unelastischer.
  • Herzinfarkt: Nach Infarkten bleibt funktionsloses Narbengewebe zurück – das schwächt die Pumpleistung.
  • Klappenerkrankungen: Undichte oder verengte Herzklappen führen zur Überlastung.
  • Herzmuskelentzündungen (Myokarditis): Oft unerkannt nach Virusinfekten, besonders bei jungen Menschen.
  • Weitere Ursachen: z. B. Diabetes, Alkohol, Rhythmusstörungen, genetische Kardiomyopathien.

Wie wird eine Herzschwäche festgestellt?

Zur Diagnose gehört eine Kombination aus Gespräch, Untersuchung und moderner Technik:

  • Echokardiographie (Herzultraschall): Beurteilung der Pumpkraft, Kammergröße, Wandbewegung, Klappenfunktion
  • Belastungs-EKG: Bewertung der körperlichen Belastbarkeit
  • NT-proBNP (Blutwert): Hinweis auf Herzbelastung
  • EKG und Röntgen-Thorax
  • Herzkatheter (bei Verdacht auf Durchblutungsstörung)

Was hilft bei Herzschwäche?

Ziel der Behandlung ist es, das Fortschreiten der Erkrankung zu bremsen, Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Medikamente

Die Basistherapie umfasst moderne Wirkstoffe wie:

  • ACE-Hemmer, ARNI oder SGLT2-Hemmer
  • Betablocker
  • Diuretika (zur Entwässerung)
  • Aldosteron-Antagonisten

Diese Medikamente unterstützen die Herzfunktion, senken das Risiko für Krankenhausaufenthalte und verlängern die Lebenserwartung – vorausgesetzt, sie werden richtig eingestellt und regelmäßig kontrolliert.

Bewegung und Lebensstil

Viele Betroffene profitieren von gezieltem Ausdauertraining (z. B. Herzgruppen), einer salzarmen Ernährung und Nikotinverzicht. Auch ein geregelter Schlaf-Wach-Rhythmus wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus.

Ergänzende Therapie mit Mikronährstoffen – Coenzym Q10, Eisen & mehr

Behandlung von Herzschwäche mit Coenzym Q10 und ausgewählten Mikronährstoffen zur Unterstützung der Herzfunktion

Eine gezielte Versorgung mit Mikronährstoffen kann die klassische Herzschwächetherapie sinnvoll ergänzen. Zwei zentrale Bausteine sind dabei Coenzym Q10 und Eisen:


Coenzym Q10 ist essenziell für die Energiegewinnung in den Zellen – besonders im Herzmuskel, wo es in höchster Konzentration vorkommt. Viele Patient:innen mit Herzinsuffizienz profitieren von einer zusätzlichen Q10-Gabe. Zugleich ist bekannt, dass Statine, die häufig bei Herzpatient:innen eingesetzt werden, die körpereigene Q10-Synthese hemmen können. Ein funktioneller Q10-Mangel kann so unbemerkt entstehen und die Herzleistung weiter beeinträchtigen.

Die Wirksamkeit von Coenzym Q10 wurde in der internationalen Q-SYMBIO-Studie (Mortensen et al., 2014) eindrucksvoll belegt: Patient:innen mit Herzschwäche, die Q10 einnahmen, hatten eine um 43 % reduzierte kardiovaskuläre und eine um 42 % reduzierte Gesamtsterblichkeit – verbunden mit einer messbaren Besserung von Symptomen und Belastbarkeit.


Auch Eisenmangel tritt bei Herzinsuffizienz häufig auf – selbst bei normalem Blutbild. Eine individuell angepasste Eisengabe, insbesondere bei niedrigem Ferritin und Transferrinsättigung, kann die körperliche Leistungsfähigkeit und Lebensqualität spürbar verbessern. In bestimmten Fällen ist eine Eiseninfusion medizinisch sinnvoll und wird gezielt eingesetzt.

In unserer Praxis für Kardiologie in Koblenz begleiten wir Sie von der Diagnosestellung bis zur stabilen Langzeitbetreuung – individuell und ganzheitlich. Moderne Diagnostik, leitliniengerechte Therapie, Mikronährstofftherapie und Bewegungskonzepte bilden die Basis für eine erfolgreiche Behandlung.